Perspektive für die deutsche Ärzteschaft
Thesen zu den Entwicklungstendenzen als Orientierungshilfen für
strategische (langfristige) Entscheidungen
- Das Verantwortungsbewusstsein der Menschen für die
eigene Gesundheit wächst ständig.
- Die Zahlungsbereitschaft, vorerst in Form von
Zuzahlungsbereitschaft, nimmt entsprechend zu.
- Die Bereitschaft zu Ausgaben für den Erhalt und die Erlangung
der Gesundheit wächst aufgrund des stetig steigenden allgemeinen
Wohlstandes überproportional gegenüber anderen Konsumausgaben. Der
hohe Sättigungsgrad der Grundbedürfnisse der Menschen fördert den
Drang zur Selbstverwirklichung. Die Gesundheit spielt hier die
zentrale Rolle.
- Das Wachstum des Gesundheitsmarktes gewinnt zunehmend an
Dynamik.
- Das sogenannte "Demografische Problem" die Überalterung der
Bevölkerung vermittelt zusätzliche Wachstumsimpulse.
- Aus der wachsenden Wanderungsbereitschaft der Menschen
innerhalb der Europäischen Union ergeben sich zusätzliche Chancen
und Herausforderungen in ausgewählten Bereichen. Der Kostendruck
auf die Dienstleistungsanbieter im Gesundheitswesen nimmt aufgrund
des zunehmenden Wettbewerbs zu.
- Die Dienstleistungsanbieter im Gesundheitswesen werden
gezwungen, Rationalisierungspotenziale zu erschließen und Ihre
Innovationsfähigkeit zu erhöhen.
- Die neuen Informationstechnologien sind von allergrößter
Bedeutung und eröffnen teilweise völlig neue Wege im Rahmen der
Beratung, Diagnostik, Behandlung und Pflege. Der virtuelle Arzt
wird Realität. Während der Behandlung bzw. des Eingriffs wird
online der Spezialist zugeschaltet sein.
- Abläufe werden sich entscheidend verändern. Abteilungsbezogenes
wird prozessorientiertem Handeln weichen. Der Patient steht
bedarfsorientiert im Mittelpunkt dieses Prozesses.
- Es wird ein Paradigmenwechsel von der
Einzelleistungsorientierung zur Komplexbetrachtung des
Krankheitsprozesses stattfinden.
- Es entstehen vielfältige Kooperationen von Leistungserbringern,
welche in sich ein funktionierendes Netzwerk einzelner
Dienstleistungsbereiche bilden. Die Ärzteschaft wird sich
krankenhausintern und extern vernetzen.
- Der ärztlichen und pflegerischen Leistung wird eine noch
größere Bedeutung zukommen.
- Die Krankenversicherungen gehen dazu über, die Leistungen nach
objektiven Gesichtspunkten (Ergebnisqualität, Einhalten von
Leitlinien usw.) zu messen und ihr Einkaufsverhalten danach
auszurichten.
- Ärzte verfügen nicht länger über das Informations-Monopol.
Durch das Internet emanzipiert sich der Patient, er wird vom
"akzeptierenden" zum "steuernden" Patienten. Seinen Arzt versteht
er als Partner.
- Die Ärzte müssen sich an den Umgang mit diesem neuen, umfassend
informierten Patienten gewöhnen.
- Die Ausbildung der Ärzte und des Pflegepersonals wird komplett
neu ausgerichtet. Der Spezialisierungsgrad nimmt zu.
Betriebswirtschaftliches Know-how gehört zur
Standardausbildung.
- Die Zukunft wird dem innovationsstarken und kundengerechtem
Dienstleistungsanbieter im Gesundheitswesen stetig wachsende
Einkommen auf hohem Niveau bringen. Stillstand bedeutet Rückschritt
und wird durch Verdrängung aus dem Markt bestraft.
- Wer Ziele, Strategien und Maßnahmen in Zukunft an den
Bedürfnissen der Patienten vorbei lenkt, wird im Gesundheitswesen
der Zukunft keine Chance haben.
- Im Gesundheitswesen gelten immer mehr die Spielregeln wie in
anderen Märkten: Die Versorgungseinrichtungen werden zu Marken und
die Markenführung wird zu einer Unternehmensaufgabe. Erfolg hat
der, der seine Marke am besten verkauft und sich über Leistungen
und Qualität von seinen Mitbewerbern differenziert.
Alle anderen müssen dazu bereit sein, zukunftsträchtige
Strategien zu entwickeln, vorhandene zu überprüfen und
weiterzuentwickeln.
Entscheidend wird sein, wann und in welche Maßnahme
investiert wird. Die zielgerichtete Verwendung von Überschüssen ist
wichtiger denn jemals zuvor, um am Fortschritt teilhaben zu
können.
Der Gesetzgeber mit seinem Dickicht an Paragraphen und die
Machtfülle der Lobbyisten des deutschen Gesundheitswesens bilden
die am schwersten kalkulierbare Größe der Entwicklung in Bezug auf
den zeitlichen Maßstab. Nach unserer Einschätzung wird dieser
Einfluss das "normale" Entwicklungstempo halbieren, so dass eine
flächendeckende Umsetzung der o.g. Entwicklungen erst in den Jahren
2010 bis 2020 stattgefunden haben wird. Weniger diskussionswürdige
in der heutigen Zeit häufig kaputt diskutierte notwendige
Entwicklungen werden jedoch weitaus früher ihren Abschluss gefunden
haben. Ihrer Dynamik wird sich kein Marktteilnehmer entziehen
können.
Für die Leistungserbringer im Gesundheitswesen ergeben sich
unterschiedliche Handlungsoptionen. Grundsätzlich haben alle
Gesundheitsdienstleister einen großen Handlungsbedarf, welcher
jedoch sehr stark von der Langfristigkeit der individuellen
Planungen abhängig ist. Ein heute über 50jähriger Arzt will oder
muss sich nicht mehr mit langfristigen Entwicklungstendenzen
auseinandersetzen, wenn es die bestehenden Ressourcen
(Patientenstamm, Vermögen usw.) gestatten. Erhebliche
wirtschaftliche Konsequenzen werden aber auch in diesen Fällen
innerhalb der nächsten Dekade spürbar eintreten.
Die Qualität einer Beratung kann
man nicht sehen aber erfahren!
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